Stadt Leipzig

Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

„Neugestaltung Polygraphplatz in Anger-Crottendorf“

 

Kurzfassung
Dezember 2022

Quelle: Stadt Leipzig
 
 
 
 
 
 
 
Auftraggeberin

Dezernat Stadtentwicklung und Bau
Bürgermeister Stadtentwicklung und Bau, Thomas Dienberg

Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung
Technisches Rathaus
Prager Straße 118
04317 Leipzig

Ansprechpartner

René Zieprich
Projektkoordination Parkbogen Ost
Telefon: 0341 123 5506
E-Mail: rene.zieprich@leipzig.de

Wettbewerbsbetreuung

DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH

Büro Leipzig
Heiko Böttcher
Anna-Kuhnow-Straße 20
04317 Leipzig

Büro Bremen
Klaus von Ohlen
Am Tabakquartier 60
28197 Bremen

Ansprechpartnerin

Kristina Ehrhorn
Telefon: 0421 897699 16
E-Mail: kristina.ehrhorn@dsk-gmbh.de

 

1   Anlass und Aufgabenstellung

Die Stadt Leipzig beabsichtigt auf der Grundlage der Zuwendung aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus 2020-2024“ und im Rahmen des Projekts „Parkbogen Ost“ die Neugestaltung eines „multicodierten, grünen Stadtplatzes“ im Stadtteil Anger-Crottendorf umzusetzen.

In einem städtebaulichen „Dialogverfahren“ mit vorangestellter Bürgerwerkstatt wurden unter Beteiligung von Vertreter/-innen der Fachämter und der interessierten Öffentlichkeit sowohl die Bedarfe der zukünftigen Nutzer/-innen als auch die Anforderungen an eine nachhaltige Quartiersentwicklung und die Zielstellungen einer zukunftsfähigen Entwicklung des öffentlichen Raumes diskutiert.

Über ein Wettbewerbsverfahren sollen Planungsvorschläge gefunden werden, die zum einen Lösungsansätze zur Umsetzung der vorgenannten Zielstellungen aufzeigen und zum anderen im Sinne der Adressbildung einen hochwertigen Beitrag zur Identität des Ortes und der baukulturellen Weiterentwicklung des wachsenden Stadtteils Anger-Crottendorf beitragen.

Der Realisierungsbereich umfasst die Platzflächen der Theodor-Neubauer-Straße östlich und westlich des Parkbogen Ost (siehe Abb. 1). Die Gesamtfläche beträgt ca. 18.400 m². Die Nettoherstellungskosten sind auf 4,4 Mio. € (Stand 12/2022) geschätzt.

Die zeitliche Realisierung ist in zwei Realisierungsstufen geplant: 1. Realisierungsstufe Platz westlich des Parkbogens und 2. Realisierungsstufe Platz östlich des Parkbogens. Die Umsetzung ist abhängig von der Bereitstellung von Haushaltsmitteln und Fördermittelverfügbarkeit.

2   Art des Verfahrens

Der Wettbewerb wird als nichtoffener, einstufiger freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb gemäß RPW 2013 im Rahmen eines VgV-Verfahrens mit vorangestellten Teilnahmewettbewerb durchgeführt. Das Verfahren ist anonym.

3   Zulassungsbereich

Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des europäischen Wirtschaftraumes EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA.

 

4   Teilnahmevoraussetzungen

Teilnahmeberechtigt sind Landschaftsarchitekt/-innen.

Nachstehende Anforderungen an die Berufszulassung an natürliche bzw. juristische Personen sind von den Teilnehmenden zu erfüllen:

  • natürliche Personen, die gemäß Rechtsvorschriften ihres Heimatstaates zur Führung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt/-in berechtigt sind und gemäß EG-Richtlinien in der Bundesrepublik Deutschland tätig werden können.
  • juristische Personen, sofern deren satzungsmäßiger Geschäftszweck auf einschlägige Planungsleistungen ausgerichtet ist und eine bevollmächtigte Vertretung und der / die Verfasser/-in der Planungsleistungen, die an natürliche Personen gestellten Anforderungen erfüllt.

Bei Bewerbergemeinschaften muss jedes Mitglied teilnahmeberechtigt sein; es ist eine bevollmächtigte Vertretung zu benennen. Mitglieder von Bewerbergemeinschaften sowie Mitarbeiter/-innen, die an der Ausarbeitung einer Wettbewerbsarbeit beteiligt waren, dürfen nicht zusätzlich am Wettbewerb teilnehmen. Verstöße hiergegen haben den Ausschluss sämtlicher Arbeiten der Beteiligten zur Folge.

Die Hinzuziehung von Verkehrsplaner/-innen wird empfohlen. Die Fachplaner/-innen unterliegen nicht den v. g. Teilnahmebedingungen.

Alle Teilnehmenden haben ihre Teilnahmeberechtigung sorgfältig zu prüfen. Die Teilnahme erfolgt in eigener Verantwortung. Bei Zweifeln über die Teilnahmeberechtigung wird eine Rücksprache mit der Architektenkammer empfohlen.

Für die Teilnahme sind Bewerbungsunterlagen auszufüllen und die darin geforderten Angaben und Anlagen mit abzugeben. Diese können ab dem Tag der Wettbewerbsbekanntmachung auf der Homepage des wettbewerbsbetreuenden Büros DSK GmbH unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://dsk-gmbh.de/wettbewerbe/leipzig-polygraphplatz/

 

5   Bewerbungsverfahren

Die Gesamtanzahl der Teilnehmenden ist auf 15 einschließlich 5 vorausgewählter Teilnehmender begrenzt. Die Prüfung der Bewerbungen erfolgt durch das Wettbewerbsbüro anhand der eingereichten Unterlagen. Mehrfachbewerbungen jeglicher Art sind nicht zum Auswahlverfahren zugelassen. Abweichungen von den formalen Anforderungen der Bewerbung führen zum Ausschluss vom Auswahlverfahren. Über den geforderten Teilnahmeantrag hinaus eingereichte Unterlagen werden nicht berücksichtigt. Die Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgeschickt, ein Anspruch auf Kostenerstattung besteht nicht.

Erfüllen mehr als 10 Bewerbungen die Zugangskriterien, ermittelt die Ausloberin durch Losentscheid die Teilnehmenden am Wettbewerb und wählt 6 weitere Bewerber/-innen als potenzielle Nachrückende aus. Nach Aufforderung zur Teilnahme dürfen Bewerbergemeinschaften nachträglich nicht verändert oder neu gebildet werden.

Ein Bewerbungsformular ist unter dem Link https://dsk-gmbh.de/wettbewerbe/leipzig-polygraphplatz/ ab dem Tag der Veröffentlichung zum Download zur Verfügung gestellt. Folgende Eignungskriterien sind für die Zulassung zum RPW Wettbewerbsverfahren von den Bewerber/-innen nachzuweisen:

1 Technische und berufliche Leistungsfähigkeit

  • Nachweis der Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt/-in durch Kopie der letzten Beitragsrechnung oder eine Kopie einer Bescheinigung der jeweiligen Architektenkammer, die nicht älter als 2 Jahre ist (Stichtag ist der 06.01.2021).
  • Nachweis der verantwortlichen Objektplanung Freianlagen (mind. Leistungsphasen 2, 3 und 5 nach § 39 HOAI) von 1 Bauvorhaben der Honorarzone III oder höher mit einem Baukostenvolumen von mindestens 1,5 Mio. € netto (in der Kostengruppe 500), letzte erbrachte Leistungsphase abgeschlossen nach dem 01.01.2017, mit Angabe des jeweiligen Auftraggebers. Nachweis in Form eines Referenzblattes (Hinweis: als nachgewiesen gilt eine Referenz, wenn die Leistungsphase 5 bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Wettbewerbsverfahrens abgeschlossen ist.)

Hinweis: Der Nachweis der Referenzen ist erst nach dem Losverfahren von den so ausgewählten Bewerber/-innen zu führen und hat nach Aufforderung durch die Wettbewerbsbetreuung in einer Frist von 10 Tagen zu erfolgen. Zur Einreichung der Referenz stellt die Wettbewerbsbetreuung ein Formblatt zur Verfügung. Kann der Nachweis durch eine/-n geloste/-n Bewerber/-in nicht erbracht werden, so werden die Nachrückenden in der durch die Auslosung festgelegten Reihenfolge nachnominiert.

2 Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit

  • Nachweis der Berufshaftpflicht
    Gefordert wird im Auftragsfall eine Berufshaftpflichtversicherung mit Mindestdeckungssummen von 2,0 Mio. € für Personenschäden sowie 2,0 Mio. € für Sach- und Vermögensschäden. Zur Teilnahme am Wettbewerb ist der Nachweis einer bestehenden Haftpflichtversicherung zu führen. Sofern die bestehende Berufshaftpflichtversicherung nur mit niedrigeren Deckungssummen vorliegt, ist zusätzlich eine Eigenerklärung, diese im Falle einer Beauftragung auf die geforderten Mindestdeckungssummen zu erhöhen, beizufügen.

Im Verhandlungsverfahren ist von den Preisträger:innen, die nicht bereits über eine Berufshaftpflichtversicherung mit den geforderten Mindestdeckungssummen verfügen, zum Nachweis ihrer Eignung für die Auftragserteilung außerdem die Bestätigung eines Haftpflichtversicherers vorzulegen, dass im Auftragsfall eine Haftpflichtversicherung mit den geforderten Mindestdeckungssummen abgeschlossen werden kann.

Der Teilnahmeantrag besteht aus dem Bewerbungsformular und den Nachweisen. Das ausgefüllte Bewerbungsformular und die erforderlichen Nachweise sind per E-Mail bis zum 06.02.2023 (E-Mail Eingang) an folgende Adresse zu senden:

leipzig-polygraphplatz@dsk-gmbh.de

Eine gesonderte Unterschrift sowie eine fortgeschrittene oder qualifizierte Signatur sind für den Teilnahmeantrag nicht erforderlich. Die Textform ist ausreichend.

Formale Kriterien zur Zulassung des Teilnahmeantrags:

  • fristgerechter Eingang des Teilnahmeantrags
  • Vollständigkeit des Teilnahmeantrags

Nicht fristgerecht eingereichte Teilnahmeanträge bzw. schriftliche, in Papierform eingereichte oder formlose Anträge werden nicht berücksichtigt.

 

6      Preisgericht

Die Wettbewerbsarbeiten werden durch ein Preisgericht beurteilt, das sich wie folgt zusammensetzt:

Fachpreisrichter/-innen (stimmberechtigt):

  • Herr Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau, Leipzig
  • Frau Prof. Ute Aufmkolk, Landschaftsarchitektin, Hannover
  • Frau Prof. Dr. Constanze Petrow, Landschaftsarchitektin, Geisenheim
  • Frau Prof. Dr. Sigrun Langner, Landschaftsarchitektin, Leipzig
  • Herr Friedhelm Terfrüchte, Landschaftsarchitekt, Essen
  • Herr Christoph Schonhoff, Landschaftsarchitekt, Hannover

Sachpreisrichter/-innen (stimmberechtigt):

  • Herr Rüdiger Dittmar, Amtsleiter Amt für Stadtgrün und Gewässer, Leipzig
  • Herr Michael Jana, Amtsleiter Verkehrs- und Tiefbauamt, Leipzig
  • Heike Will, amt. Amtsleitung Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung, Leipzig
  • Frau Nora Gitter, Koordinatorin Baukultur, Leipzig
  • Herr Bastian Wahler-Żak, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung

Stellvertretende Fachpreisrichter/-innen:

  • Frau Dr.-Ing. Brigitta Ziegenbein, Amtsleiterin Stadtplanungsamt, Leipzig
  • Herr Jens Bendfeldt, Landschaftsarchitekt, Kiel

Stellvertretende Sachpreisrichter/-innen:

  • N.n., Vertretung Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau
  • N.n., Abteilung Projektentwicklung, Amt für Stadtgrün und Gewässer
  • Herr Philipp Gleiche, Abteilungsleiter Generelle Planung, Verkehrs- und Tiefbauamt
  • Frau Marlen Försterling, Koordinatorin Leipziger Osten, Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung

Sachverständige:

  • N.n. Bürgervertreter/-innen
  • N.n., Vertretung Nachbarschaftszentrum
  • N.n. Vertreter/-innen Fachämter

 

7   Preise und Anerkennung

Die Ausloberin stellt für Preise und Anerkennungen einen Gesamtbetrag in Höhe von € 62.800,00 netto zur Verfügung. Diese Wettbewerbssumme ist auf der Basis des §§ 40 und 48 der HOAI 2021 in der Fassung vom 12.11.2020 ermittelt worden. Die Aufteilung ist wie folgt vorgesehen:

  • 1. Preis                             25.120,00 €
  • 2. Preis                             18.840,00 €
  • 3. Preis                             12.560,00 €
  • für Anerkennungen       6.280,00 €

Das Preisgericht ist berechtigt, durch einstimmigen Beschluss, eine andere Verteilung der Preis- und Anerkennungssumme vorzunehmen.

 

8   Weitere Bearbeitung der Aufgabe

Die Ausloberin beabsichtigt, soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrunde liegende Aufgabe realisiert wird, unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts eine/-n der Preisträger/-innen, ggf. in Stufen, mindestens mit den Leistungsphasen 2-5 und optional und ggf. in Stufen mit den Leistungsphasen 6 – 9 nach §§ 39 und 47 HOAI 2021 zu beauftragen, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht und der / die Preisträger/-in eine einwandfreie Ausführung der zu übertragenden Leistungen gewährleistet.

Voraussetzung ist, dass die Finanzierung des Bauvorhabens durch die Ausloberin gesichert ist. Vor einer Beauftragung mit diesem Leistungsumfang behält sich die Ausloberin vor, eine oder mehrere Kostenberechnungen zu beauftragen, um sicherzustellen, dass die Wettbewerbsarbeit des Teilnehmenden, der mit den Planungsleistungen beauftragt werden soll, innerhalb des Kostenrahmens realisiert werden kann.

Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmenden bis zur Höhe des zuerkannten Preises nicht erneut vergütet, wenn und soweit der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird. Werden nur Bauabschnitte ausgeführt, so erfolgt die Anrechnung in angemessenem Verhältnis nach den Parametern der HOAI 2021.

 

9   Zuschlagskriterien

Insgesamt handelt es sich um ein Vergabeverfahren, das im Rahmen der VgV stattfindet. Im Verhandlungsverfahren sind die Zuschlagskriterien und deren Wichtung wie folgt:

  • 50 % Wettbewerbsergebnis
  • 20 % Organisation, Qualifikation und Erfahrung des mit der Ausführung des Auftrags betrauten Personals
  • 30 % Angebotspreis

Im Verhandlungsverfahren mit den Preisträger/-innen wird das Wettbewerbsergebnis als Zuschlagskriterium mit einer Gewichtung von 50% berücksichtigt. Dabei erhält der/die 1. Preisträger/-in 5 Punkte, der/die 2. Preisträger/-in 3 Punkte und der/die 3. Preisträger/-in 2 Punkte. Vergibt das Preisgericht mit der hierfür vorgeschriebenen Mehrheit weitere Preise, so wird der 4. Platz mit 0,5 Punkten bewertet.

Die Ausloberin behält sich die Möglichkeit der Zuschlagserteilung auf das Erstangebot vor.

 

10   Terminübersicht

Tag der Absendung der EU-weiten Wettbewerbsbekanntmachung06.01.2023
Einsendeschluss Bewerbungen06.02.2023
Ausgabe der Unterlagen21.04.2023
Kolloquium04.05.2023
Abgabe der Wettbewerbsarbeiten21.07.2023
Preisgerichtssitzung07.09.2023
Ausstellung (voraussichtlich)KW 38/39 2023
Verhandlungsgespräche (voraussichtlich)anschließend

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